7 Tipps für einen bewussten Eierkonsum
Ob hart gekocht oder gerührt: Eier gehören für die meisten Deutschen zum Frühstück einfach dazu. Doch Ei ist nicht gleich Ei. BIO erklärt Ihnen, worauf es bei einem bewussten Eierkonsum ankommt.
01.04.2023
In diesem Beitrag erfahren Sie
- wie Sie Eier richtig lagern
- warum Sie bei Eiern immer bio wählen sollten
- weshalb man besser auf Fertigprodukte verzichten sollte
- was Ihnen der Eiercode verrät
- ob Eier vegetarisch sind
- welche pflanzlichen Alternativen sich fürs Kochen und Backen eignen
- wie man sich eigene Hühner halten kann
1. Die Lagerung macht‘s: spitze Ei-Seite immer nach unten
Eier sollten immer mit der spitzen Seite nach unten gelagert werden. So befindet sich die Luftkammer an der stumpfen Seite oben und wird nicht eingedrückt und kann sich auch nicht ablösen. Sollte das passiert sein, können eintretende Erreger und Umgebungsgerüche schneller zum Verderben führen.
2. Bio-Eier sind besser!
In der ökologischen Haltung gelten strenge Regeln, sodass die Hühner mehr Platz zum Picken und Scharren haben. Naturheilmittel werden bevorzugt. Das Futter wird ohne Pestizide, chemisch-synthetische Dünger und Gentechnik hergestellt. Die erste Ziffer des Stempels auf dem Ei informiert über die Haltungsform »:
- 0 steht für ökologischen Landbau, 1/6 Quadratmeter im Stall, 4 Quadratmeter Auslauffläche je Huhn
- 1 für Freilandhaltung, 1/9 Quadratmeter im Stall, 4 Quadratmeter Auslauffläche je Huhn
- 2 für Bodenhaltung, 1/9 Quadratmeter je Huhn
- 3 für Kleingruppen nach Verbot von Käfighaltung: 800 cm2. Das entspicht der Fläche von anderthalb DIN-A4-Blättern je Huhn
3. Vorsicht: versteckte Käfigeier in Fertigprodukten
Leider werden für Fertigprodukte und Gerichte außer Haus, die Eier enthalten, häufig billige Käfigeier aus Nicht-EU-Staaten genutzt. Wenn Sie es beeinflussen können, sollten Sie daher auf diese Produkte und Gerichte verzichten oder Bio-Produkte wählen. Die Albert-Schweitzer-Stiftung » informiert zum Beispiel über Firmen, die keine Eier aus Käfighaltung verarbeiten.
4. Wie regional ist mein Ei? Der Eiercode verrät’s
Fast alle Zuchttiere kommen aus einem der wenigen weltweit agierenden Unternehmen, ebenso das Futter. Lediglich bei der ökologischen Hühnerhaltung muss auch das Futter zu mindestens 80 Prozent vom eigenen Hof kommen – immerhin hier stammen die Eier meist aus der Region.
Wer den Eiercode auf der Website was-steht-auf-dem-ei.de » eingibt, erfährt mehr darüber, wo das gerade gekaufte Ei herkommt. Neben dem Erzeugerland kann durch die Legebetriebsnummer die Herkunft herausgefunden werden.
5. Sind Eier vegetarisch? Leider nein!
Wer Hühnereier isst, ist auch dafür verantwortlich, dass Tiere getötet werden. Eine kleine Rechnung dazu: Eine Legehenne legt in ihrem Leben bis zu 360 Eier. Pro geschlüpfter Legehenne kommt ein männliches Tier auf die Welt, das entweder gleich getötet wird oder – in ganz seltenen Fällen – als Bruderhahn gegessen wird. Grob gerechnet stirbt ein Hahn pro 180 verzehrte Eier. Mehr über Alternativen erfahren Sie im Beitrag »Von Eiern, Brüderhähnen und dem happy Huhn«.
6. Es geht auch ohne Ei: pflanzliche Alternativen beim Kochen und Backen
Klar, das gekochte Frühstücksei lässt sich nicht so einfach ersetzen. Aber die Eigenschaften von Eiern in Backwaren und beim Kochen lassen sich in der Regel auch durch pflanzliche Zutaten erreichen, zum Beispiel veganes Rührei aus Tofu ». Weitere vegane Eieralternativen sind:
- Gemahlene Leinsamen oder Chiasamen eignen sich vermengt mit Flüssigkeit hervorragend zum Backen und Binden
- Johannisbrotkernmehl funktioniert auf die gleiche Weise, sollte aber nicht erwärmt werden – am besten für kalte (Süß-)Speisen nutzen
- Kala Namak ist ein indische Salz mit schwefeliger Note. Perfelt um Eiergeschmack nachzuahmen!
- Kurkuma gibt mit seinem strahlenden gelb Gerichten die typische Ei-Farbe
7. Eigene Hühner leichtgemacht
Wollen Sie es besser machen als die Industrie? Das ist leichter als man denkt – und viele Menschen machen es schon. Sie halten Hühner in Gärten, Hinterhöfen und sogar auf Hausdächern. Die Webseiten befluegelt.vet » und bauernhahn.de » stellen einige Beispiele vor und geben Tipps für die Hühnerhaltung im ganzen Jahr.
Text: Torsten Mertz
Bearbeitung durch die Onlineredaktion (jf, ar)