Hilfe bei Inkontinenz
Inkontinenz gilt immer noch als Tabuthema. Scham und Frust vor Stigmatisierung halten viele Menschen davon ab, sich Hilfe zu suchen. Dabei lässt sich die Krankheit sehr gut behandeln. BIO hat hilfreiche Internetseiten und Anlaufstellen zum Thema zusammengetragen.
26.08.2023
In diesem Beitrag erfahren Sie
- warum Inkontinenz kein Tabuthema sein sollte
- welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt
- Internetseiten und Anlaufstellen zum Thema Inkontinenz
Tabuthema Inkontinenz
Wer Urin- oder Stuhlentleerung nicht steuern kann, behält das oft lieber für sich – aus Angst, von anderen belächelt zu werden. Viele Betroffene verlieren an Selbstwertgefühl, stolpern womöglich sogar in eine Depression oder in die soziale Isolation. Inkontinenz ist nach wie vor ein Tabuthema, doch Schweigen geht auf Kosten der Lebensqualität.
Schätzungen zufolge leiden in Deutschland zwischen sechs und zehn Millionen Menschen an einer Harn- oder Stuhlinkontinenz. Die Krankheit ist kein gesellschaftliches Randthema und tritt in allen Altersgruppen auf. Also scheuen Sie sich nicht, sich an einen Arzt oder eine Ärztin Ihres Vertrauens zu wenden, wenn Sie wie viele Menschen davon betroffen sind! Denn die gute Nachricht ist: Es gibt zahlreiche Therapien, die das Symptom verbessern oder ganz beheben.
Behandlungen bei Inkontinenz
Bei Inkontinenz ist die erste Anlaufstelle die Hausarztpraxis, die Sie nach einem Vorgespräch an Fachärzt*innen in der Gynäkologie oder Urologie überweist. Je nach Grad und Form der Inkontinenz, variiert die Therapie. Behandlungsmöglichkeiten können zum Beispiel sein:
- Toilettentraining
- Beckenbodentraining
- Medikamente
- operative Eingriffe
- Hilfsmittel wie Vorlagen, Windeln oder Pessare
Hilfreiche Internetseiten zur Inkontinenz
Falls Sie von Inkontinenz betroffen sind, helfen Ihnen diese Informationsquellen und Anlaufstellen weiter:
- Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft » liefert umfangreiche Informationen zum Thema Inkontinenz, zusätzlich Downloads von Broschüren zur Harn- und Stuhlinkontinenz sowie eines Miktionstagebuchs (zur Erfassung der individuellen Trinkgewohnheiten und des Harn- bzw. Stuhlabgangs als Hilfe zur korrekten Diagnose). Außerdem Adressen von Kontinenz- und Beckenbodenzentren sowie Spezialist*innen und Selbsthilfegruppen.
- Gesundheitsinformation.de » informiert über den Aufbau und die Bedeutung des Beckenbodens mit Tipps für den Alltag.
- Das Frauengesundheitsportal » der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert über Beschwerden (wie Blasenentzündung, Wechseljahre oder Gebärmuttersenkung), die mit Blasenschwäche und Inkontinenz einhergehen können, und listet Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen für Frauen auf.
- Tena » bietet eine Vielzahl von aufsaugenden Hilfsmitteln für Männer und Frauen, etwa Einlagen, Inkontinenzunterwäsche und -pants, außerdem Infomaterial zu Inkontinenz, Erfahrungsberichte und Übungen zur Stärkung des Beckenbodens.
- Die Stiftung Gesundheitswissen » informiert über die Dranginkontinenz – mit Behandlungen und Erfahrungsberichten.
- Maennergesundheit.info » liefert Informationen zur Inkontinenz bei Männern.
- Familienplanung.de » hat umfangreiche Informationen über die Blasenschwäche während der Schwangerschaft und nach der Geburt.
- Die AG-GGUP » listet Physiotherapeut*innen, die auf den Beckenboden spezialisiert sind.
- Die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. » vertritt die Interessen der Betroffenen. Ihre Website bietet zahlreiche Informationen, aktuelle Untersuchungen sowie Erfahrungsaustausch.
- Wenn Sie psychische Probleme aufgrund einer Inkontinenz aufweisen, nutzen Sie das Angebot der Deutschen Depressionshilfe ». Hier gibt es Informationen und Angebote für an Depression erkrankte Menschen, Angehörige und behandelnde Ärzt*innen sowie ein Info-Telefon » und Infos, wo man Anlaufstellen in der Nähe findet.
Text: Annerose Sieck
Bearbeitung durch die Onlineredaktion (cf)
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