Sonnenschutz für Ihre Augen

Unsere Augen sind komplexe Sinnesorgane. Pro Sekunde nehmen sie etwa zehn Millionen Informationen auf und geben sie an das Gehirn weiter. Damit Sie den Durchblick behalten, sollten Sie die Zeit, in der Sie sich täglich ungeschützt der Sonne aussetzen, reduzieren. Und dabei nicht vergessen: Die Sonne scheint auch hinter den Wolken! BIO erklärt

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• welche positiven und negativen Effekte die Sonne auf unseren Körper hat
• ob Sonnenstrahlung unsere Augen schädigt
• worauf Sie beim Kauf einer Sonnenbrille achten sollten

So wirkt die Sonne auf unseren Körper

»Sonnenanbeter« gab es bereits im alten Ägypten. Der Sonnengott Ra, der den Menschen Wärme, Licht und Leben schenkte, wurde in Ägypten vergöttert. Die Griechen verehrten Helios und die Römer schätzten Sol.

Auch heute noch feiern wir die Sonne, denn ohne sie gäbe es kein Leben auf der Erde. Die wärmenden Strahlen, in Maßen genossen, besitzen sogar heilsame Kräfte, denn sie

• füllen leere Vitamin-D-Speicher auf
• stärken das Immunsystem
• lassen den Körper Glückshormone ausschütten
• fördern die Durchblutung

Eigentlich tut uns die Sonne also gut, und wir sollten ihr nicht grundsätzlich aus dem Wege gehen.

Doch sie hat auch unangenehme Seiten: Wer die Sonne zu oft, zu lange und nicht ausreichend geschützt anbetet, dem »verbrennt« sie die Haut, zerstört Kollagen- und Elastinfasern und richtet im Erbgut der Zellen beträchtlichen Schaden an. Die Haut vergisst nichts. Keinen einzigen Sonnenbrand.

Schädigen Sonnenstrahlen unsere Augen?

Was die wenigsten wissen: Auch unsere Augen können erheblichen Schaden durch das Sonnenlicht nehmen. Deshalb brauchen sie im Sommer einen besonderen Schutz. Mögliche Folgen von UV-A- und UV-B-Strahlen können sein

• Entzündungen der Horn- oder Bindehaut
• Eintrübung der Linse (grauer Star)
• Krebs

Expert*innen vermuten zudem, dass es auch einen Zusammenhang zwischen Sonnenstrahlen und dem Entstehen der Makuladegeneration gibt.

Doch was passiert eigentlich im Auge, wenn wir in die Sonne gucken? Der größte Teil der UV-A- und UV-B-Strahlen wird von der Linse im Auge absorbiert. Dadurch verändern sich Eiweiße, sodass langfristig die Linse getrübt werden kann. Ein kleiner Teil der UV-A-Strahlung trifft durch die Linse auch auf die Netzhaut. Handelt es sich dabei um extrem starke Strahlen, die ungefiltert länger als 30 Sekunden auf die Netzhaut treffen, können die Fotorezeptoren im Auge zerstört werden. Dies kann beispielsweise beim ungeschützten Beobachten einer Sonnenfinsternis passieren, das schon in Sekunden zu akuten, irreversiblen Schäden führt. Vielleicht haben Sie auch schon einmal von der sogenannten Schneeblindheit gehört. Hierbei verbrennt die Hornhaut innerhalb von Stunden.

Und auch unsere Augen können, wie unsere Haut, einen Sonnenbrand kriegen (auch Photokeratitis oder Verblitzung). Dieser macht sich durch rote, brennende oder schmerzende Augen und unscharfe Sicht nach dem Aufenthalt in der Sonne bemerkbar. Nach etwa ein bis zwei Tagen sollte dieser wieder verheilt sein. Sollten Sie vermuten, dass Sie sich die Augen verbrannt haben, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um sicherzugehen, keine dauerhafte Schäden am Auge davonzutragen.

Woran erkennt man eine gute Sonnenbrille?

1. Unverzichtbar sind die Markierung CE und die Aufschrift EN 1836:1997 auf dem Glas oder am Brillenbügel. Daran erkennt man, dass die Sonnenbrille den EU-weit gültigen Qualitätsstandards für den Sonnenschutz entspricht.

2. Augenärzt*innen empfehlen Gläser, die alle UV-Wellen bis zu 400 Nanometer blockieren, denn bis zu dieser Grenze ist UV-Strahlung gefährlich (UV-400-Schutz). Solche Sonnenbrillen erkennen Sie an der Aufschrift »UV400« oder »100 Prozent UV-Schutz«.

3. Auch die Form der Sonnenbrille ist entscheidend: Eine Sonnenbrille sollte so sitzen, dass sie die Augen möglichst vollständig bedeckt und auch die Einstrahlung von der Seite verhindert. Eine gute Sonnenbrille hat an den Seiten gebogene Brillengläser oder breite Bügel, damit das Sonnenlicht weder von oben noch von der Seite auf die Augen treffen kann.

4. Auf einer qualitativ hochwertigen Brille sollte sich eine Kategorisierung von 1 bis 4 befinden – das Maß gibt die Stärke des Sonnenschutzes an:

• Kategorie 1 für bewölkte Tage und schwacher Sonneneinstrahlung: absorbiert 20 bis zu 57 Prozent der Strahlung

• Kategorie 2 für den Frühling und erstes schönes Wetter: schluckt 57 bis zu 82 Prozent der Strahlung

• Kategorie 3 für den Strand- oder Bergurlaub mit starker Sonneneinstrahlung: absorbiert 82 bis zu 92 Prozent der Strahlung

• Kategorie 4 bei extremer Sonneneinstrahlung: schützen vor mehr als 92 Prozent der Strahlung

Ergänzung zur Sonnenbrille: der Hut

Auch ein Sonnenhut mit breiter Krempe ist ideal, denn er schützt die Augen, indem er das Sonnenlicht besser abschirmt. Zudem schützt er auch das Gesicht und den Oberkörper vor schädlicher Sonneneinstrahlung ab.

Text: Annerose Sieck
Bearbeitet durch die Onlineredaktion (ar)

Grafik von Henrie | Adobe Stock