Diese 5 Algenarten sollten Sie kennen
Algen leisten einen wertvollen Beitrag für den Erhalt des Klimas. Aber auch bei der Ernährung der Menschheit werden sie wahrscheinlich künftig eine große Rolle spielen. Grund genug, um einen Blick auf die fünf wichtigsten Algenarten zu werfen.
15.05.2023
In diesem Beitrag erfahren Sie
- welchen Einfluss Algen auf das Klima haben
- welche Algenarten es gibt
- welche Nährstoffe Meeresalgen wie Zucketang, Nori und Ulva enthalten
- was in den Süßwasseralgen Chlorella und Spirulina steckt
Warum sind Algen gut für das Klima?
Algen sind Wasserpflanzen, die Photosynthese betreiben. Das bedeutet unter anderem, dass sie Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff umwandeln. Für den Erhalt des Klimas ist das von enormer Bedeutung, da durch die Industrie und verbrennungsbasierte Energie- und Wärmeerzeugung jährlich rund 35 Milliarden Tonnen CO2 weltweit emittiert werden.
Darüber hinaus speichern Algen Kohlenstoffdioxid langfristig. Stirbt eine Alge ab, sinkt sie auf den Meeresboden. So kann das Treibhausgas nicht mehr in die Atmosphäre gelangen.
Welche Algenarten gibt es?
Generell unterscheidet man zwischen Makroalgen und Mikroalgen. Letztere sind mit bloßem Auge nicht sichtbar und müssen mittels spezieller Verfahren aus dem Wasser gefiltert werden.
Weiterhin unterscheidet man
• Meeresalgen und
• Süßwasseralgen
Die drei wichtigsten Meeresalgen
Meeresalgen sind generell reich an Eiweiß, Ballaststoffen und Jod.
Die wichtigsten Meeresalgen-Sorten sind
• Braunalgen wie Zuckertang
• Rotalgen wie Nori
• Salzwasser-Grünalgen wie Ulva
1. Zuckertang
Braunalgen werden in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmabranche verwendet. Aufgrund ihres hohen Jodgehalts sollten sie nur in kleinen Mengen gegessen werden. Menschen mit Schilddrüsenproblemen » sollten ganz vom Verzehr absehen.
Die Makroalge Zuckertang, auch Kombu oder Kelp genannt, wächst natürlicherweise in den Gebieten des Nordostatlantiks. Dazu zählen unter anderem Island, Norwegen, Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Mit ihr lassen sich beispielsweise Suppeneinlagen und Salate zubereiten.
2. Nori-Alge
Rotalgen enthalten wie Braunalgen viel Jod. Zudem liefern sie uns auch hohe Mengen Kalzium, weshalb sie sich für eine vegane Ernährung anbieten. Zu den Rotalgen zählt die besonders in Japan beliebte Nori-Alge, welche getrocknet und gepresst Sushi-Röllchen zusammenhält oder als Würzmittel für Salate und Suppen dient. Weitere Anbaugebiete dieser Makroalge sind China, Korea und die Philippinen.
3. Ulva-Alge
Auch wenn rund 90 % der Grünalgen in Süßwassergebieten beheimatet sind, zählt die wohl prominenteste Sorte zu den Meeresalgen. Die Ulva-Alge wird besonders in der französischen Küche als Delikatesse geschätzt und häufig als Meeressalat gereicht. Da Ulva geringere Mengen Jod enthält als Braunalgen und Rotalgen, ist der Verzehr in Maßen weitestgehend unbedenklich. Anders als viele Algensorten wächst die Makroalge Ulva auch in europäischen Gewässern, zum Beispiel im Norden Frankreichs sowie in Spanien.
Die zwei wichtigsten Süßwasseralgen
Süßwasseralgen enthalten geringere Mengen Jod als Meeresalgen. Gleich sind hingegen der hohe Eiweiß- und Ballaststoffgehalt.
Die wichtigsten Süßwasser-Sorten sind
• Süßwasser-Grünalgen wie Chlorella
• Blaualgen wie Spirulina
1. Chlorella
Die bekannteste Süßwasser-Grünalge ist Chlorella. Die Mikroalge wird häufig als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt, zum Beispiel bei einer veganen Ernährung und während der Schwangerschaft. Sie enthält viel Eisen, Folsäure und Vitamin B12. In der Alternativmedizin findet sie zudem als Ausleiter von Schwermetallen Verwendung, beispielsweise nach einer Amalgam-Entfernung. Chlorella wird unter anderem auch in deutschen Algenlaboren gezüchtet, wenngleich asiatische Präparate bislang den höchsten Absatz haben.
2. Spirulina
Spirulina ist eine Mikroalge und zählt zu den Blaualgen, welche korrekterweise als Cyanobakterien bezeichnet werden. Zu finden ist Spirulina vor allem in subtropischen und tropischen Gewässern mit hohem Salzgehalt in Südostasien, Australien, Afrika und Mittelamerika. Sie enthält reichlich Kalzium, Eisen, Magnesium und Beta Carotin, weshalb Spirulina sich auch in Europa großer Beliebtheit als Nahrungsergänzungspräparat erfreut. Umstritten ist dabei, ob sich die als Superfood gefeierte Alge wirklich positiv auf den Alterungsprozess auswirkt, das Immunsystem stärkt und Krebs vorbeugen kann. Fakt ist jedoch, dass ihr hoher Eiweiß- und Vitamin-B12-Gehalt besonders für Vegetarier*innen und Veganer*innen interessant ist.
Sie möchten mehr über Algen und deren Nährstoffe wissen? Dann lesen Sie unbedingt auch unseren Beitrag »Wie gesund sind Algen?«. Welchen Einfluss Algen auf unser Klima haben, erfahren Sie außerdem in »Wie Algen das Klima retten können«.
Text: Veronika Kistler
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