Hilfe für die Ukraine
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar 2022 ist die Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung groß. Statt nur hilflos zuzuschauen, wollen sich viele Menschen mit Geld-, Sach- oder Zeitspenden einbringen und aktiv helfen. Hier erfahren Sie, worauf es dabei ankommt.
13.05.2022
Mitten in Europa tobt ein erbarmungsloser Krieg. Ganze 5,3 Millionen Ukrainer*innen sind bereits in die europäischen Nachbarstaaten geflüchtet und weitere 7,7 Millionen suchen als Binnenvertriebene nach einem sicheren Ort im eigenen Land.* Durch die Zerstörung von Städten und der Infrastruktur haben unzählige Menschen keinen Zugang zu Wasser oder medizinischer Versorgung. Angesichts dieser schrecklichen Nachrichten und Bilder aus der Ukraine stellen sich viele Menschen die Frage: Wie kann ich helfen?
Spenden Sie gezielt
An Spendenaufrufen mangelt es aktuell nicht: Auf Twitter, Facebook und Co. bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, um die Ukraine zu unterstützen. Hilfsorganisationen und Expert*innen betonen die Bedeutung, die Hilfe gezielt und bedarfsorientiert zu leisten. Um sicherzugehen, dass Ihre Spende wirklich dort ankommt, wo sie benötigt wird, sollten Sie sich deswegen mit der dahinterstehenden Organisation oder Initiative vorab beschäftigen.
Wie finde ich die richtige Hilfsorganisation?
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bietet mit seinem Spendensiegel » eine wertvolle Orientierung zur Transparenz und Kompetenz der verschiedenen Hilfsorganisationen. Dies darf jedoch nicht als Grundvoraussetzung verstanden werden: Insbesondere kleinere Initiativen können auch ohne entsprechendes Siegel eine gute Spendenadresse darstellen. Im Zweifel hilft die Checkliste für sicheres Spenden » des DZI.
Geld- und Sachspenden für die Ukraine
Wenn Sie sich schließlich für eine Geldspende entschieden haben, sollten Sie davon absehen, den Betrag auf mehrere Organisationen aufzuteilen. Denn um einen erhöhten Verwaltungsaufwand zu vermeiden, ziehen Verantwortliche gebündelte Spenden vor.
Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen und Bündnissen, die sich direkt vor Ort oder den europäischen Nachbarstaaten für vom Krieg in der Ukraine Betroffene einsetzen:
- Ärzte ohne Grenzen e.V. »
- Aktion Deutschland hilft »
- Bündnis Entwicklung hilft »
- Caritas International »
- Deutsches Rotes Kreuz e.V. »
- Humedica »
- Save the children e.V. »
- UNICEF »
Bei Sachspenden wie haltbare Lebensmittel, Kleidung oder Hygieneartikel ist es wichtig, sich an den Bedarfslisten der jeweiligen Organisationen zu orientieren. Informieren Sie sich am besten direkt bei der Stadt- bzw. der Gemeindeverwaltung oder etwaigen Sammelstellen lokaler Wohlfahrtsverbände wie zum Beispiel der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas oder der Diakonie.
Aktive Ehrenamtshilfe – Das können Sie tun
Neben dem Spenden von materiellen Gütern, gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich ehrenamtlich zu engagieren. Helfende Hände werden zum Beispiel bei der Organisation von Notunterkünften, Fahrdiensten oder Übersetzungstätigkeiten weiterhin dringend benötigt. Auf den Internetseiten von GoVolunteer », Spendenbrücke Ukraine » oder #LeaveNoOneBehind » finden Sie konkrete Hinweise dazu, wo und wie sie den Geflüchteten vor Ort aktiv helfen können.
Geflüchtete aus der Ukraine privat aufnehmen
Haben Sie genug Raum und Platz für geflüchtete Ukrainer*innen und möchten eine Unterkunft anbieten, können Sie sich auf Webseiten wie Host4Ukraine », AirBnb » oder #UnterkunftUkraine » über das weitere Vorgehen erkundigen. Der Ehrenamtsratgeber » der Caritas listet auf, was Sie vor der privaten Aufnahme von Geflüchteten unbedingt beachten sollten. Es gilt, neben den zur Verfügung stehenden Räumen auch die eigenen Ressourcen und dahinterstehenden Beweggründe realistisch in den Blick zu nehmen. Um Enttäuschungen zu vermeiden, weisen Expert*innen etwa darauf hin, dass die Aufnahme von Geflüchteten stets bedingungslos und ohne Erwartungen wie eine familiäre Einbindung geschehen sollte.
Bewahren Sie Ihre innere Balance
Erst Corona, jetzt der Ukraine-Krieg: Mit den beängstigenden Nachrichten umzugehen ohne die Hoffnung zu verlieren, stellt eine zunehmende Herausforderung dar. Ins Handeln zu kommen und sich ehrenamtlich einzusetzen, kann dabei helfen, die innere Balance zu bewahren und das Gefühl der Ohnmacht zu überwinden. Dies setzt gleichzeitig ein gesundes Maß an Selbstfürsorge und einen wachsamen Umgang mit den eigenen Gefühlen voraus. Im BIO Magazin 3|22 » geben drei Frauen Tipps, wie Sie ihre Widerstandskraft im Umgang mit den aktuellen Krisen stärken.
* Quelle: UNHCR »
Text: Onlineredaktion (cf)