Schaffen wir 30 Tage Yoga?
Für die zweite BIO-Challenge haben Christine Fischer und Anni Reeh vom BIO-Team versucht, 30 Tage lang Yoga zu praktizieren. Wie es ihnen ergangen ist, lesen Sie hier.
20.04.2023
Auf die Matte, fertig, Yoga!
Für unsere zweite Challenge in diesem Jahr wollten wir – Christine Fischer und Anni Reeh vom BIO-Team – uns täglich auf die Yogamatte begeben, um im März die indische Körperlehre zu praktizieren. Dafür folgten wir einem Yogaplan der YouTuberin Mady Morrison ». Ob wir 30 Tage durchgehalten haben und nun begeisterte Yoginis sind?
»Beim Yoga komme ich zur Ruhe, ich meditiere mit dem Körper«
Der Zeitpunkt der Yoga-Challenge hätte für mich nicht besser sein können: Mitte Februar hatte ich mir eine dicke Erkältung eingefangen und lag flach. Ich mache eigentlich regelmäßig Sport und bin generell sehr aktiv, sodass mein Körper – vor allem mein Rücken – sich nach dieser zweiwöchigen Zwangspause nach Bewegung sehnte. Die Yoga-Challenge war der perfekte Wiedereinstieg in meine Sportroutine. Die sanften, achtsamen Bewegungen der Vinyasa-Flows brachten mich in Bewegung, ohne meinen Körper direkt zu überfordern. Ein weiterer Vorteil: Durch den festen Plan der YouTuberin Mady Morrison », für den wir uns entschieden hatten, musste ich nicht groß überlegen, wie ich starte: kein Buchen eines Yogakurses, kein Debattieren mit dem Schweinehund, nein, einfach YouTube angeklickt und los gestretcht.
Das klingt nach einem vielversprechenden Start in eine neue Yogaroutine. Nun interessiert Sie sicherlich, liebe Leserinnen und Leser, ob ich die 30 Tage Yoga geschafft habe. Nun, jein, wäre hier wohl die richtige Antwort. Ja, weil ich die 30 Videoeinheiten tatsächlich absolviert habe. Nein, weil ich es nicht geschafft habe, 30 Tage in Folge Yoga zu praktizieren. Woran das lag? Einfach gesagt: Das Leben kam mir in die Quere. Da waren Abende, an denen ich mich nach einem leckeren Essen und ein paar Gläsern Wein nicht mehr auf die Matte schwang. Oder die Hochzeit einer guten Freundin, für die ich quer durchs Land tingelte. Oder die Woche Urlaub, für die ich sogar meine Reisesportmatte eingepackt hatte – leider war das gebuchte Zimmer zu klein, um sie darin auszurollen. Motivierte Yogis und Yoginis werden jetzt bestimmt Einspruch erheben, nach dem Motto: Wer Yoga praktizieren will, der findet schon Platz und Zeit. Da kann ich nur antworten: Recht haben sie. Aber für mich war es vollkommen okay, einen oder mehrere Tage auszusetzen, wenn ich mich nicht danach gefühlt habe oder es für mich zusätzlichen Stress bedeutet hätte, Yoga zu machen. Ich habe die Challenge in dem Tempo absolviert, das sich für mich gut angefühlt hat.
Ein paar Erkenntnisse nehme ich nach den 30 absolvierten Yogaeinheiten aber definitiv mit: Zum einen ist Yoga für mich eine wertvolle Ergänzung für mein Sportprogramm, bei dem ich den Fokus zuletzt mehr auf Cardio- und Kraft-Workouts gelegt habe. Beim Yoga komme ich zur Ruhe, meditiere mit dem Körper, beim Cardio- oder Krafttraining powere ich mich richtig aus und gehe an meine Grenzen. Die Mischung finde ich perfekt! Yoga als einzige Bewegungsform reicht mir zwar nicht, aber eine Runde Yoga am Morgen, wenn ich den Tag im Homeoffice verbringe, ist eine richtige Wohltat. Mir 20 bis 30 Minuten Zeit zu nehmen, um mich zu stretchen und zur Ruhe zu kommen, bevor ich in den Arbeitsalltag starte, das möchte ich gerne beibehalten.
– Anni
»Was ich gelernt habe: Ich darf meine Ziele nicht zu hoch stecken!«
Yoga ist schon seit ungefähr fünf Jahren ein Teil meines Lebens. Ein- bis zweimal die Woche gehe ich in ein Yogastudio bei mir um die Ecke. Dort probiere ich gerne unterschiedliche Yogastile aus – von entspannendem Yin-Yoga bis hin zu kraftvollem Hatha-Yoga ist alles dabei. Ein echter Luxus für mich ist außerdem, dass an jedem Dienstag unsere Yogalehrerin Petra in der BIO-Redaktion vorbeikommt und wir in der Mittagspause zusammen die Matte ausrollen.
Was ich bisher aber nie geschafft habe: Wie eine echte Yogini jeden Tag Yoga zu praktizieren. Und das, obwohl ich eigentlich schon immer davon überzeugt war, dass mir eine tägliche Yogapraxis richtig guttun würde. Aber ich muss ehrlich zugeben: Routinen zu etablieren, gehört nicht unbedingt zu meinen Stärken. Außerdem habe ich mir zu oft eingeredet, dass dafür im stressigen Alltag keine Zeit bleibt. Die Challenge war für mich also ein neuer Anlauf auf ein Ziel, das ich schon lange vor Augen hatte.
Um es vorwegzunehmen: Es hat wirklich super geklappt – im März war ich täglich auf der Yogamatte. Aber was habe ich diesmal anders gemacht? Eine Freundin hat mir in Vorbereitung auf die Challenge empfohlen, meine ganz persönlichen Gründe aufzuschreiben. Also: Warum ist es für mich eigentlich erstrebenswert, jeden Tag Yoga zu machen? Hier habe ich Punkte gesammelt wie: „Ich will beweglicher werden“ oder „Ich brauche jeden Tag einen Moment für mich“. Meine Beweggründe zusammenzutragen, hat mich nur zehn Minuten gekostet. Trotzdem hat es viel bewirkt und mir wirklich geholfen, am Ball zu bleiben. Darüber hinaus habe ich festgestellt, dass ich unbedingt den frühen Morgen für meine Yogaeinheiten nutzen sollte – denn mittags oder abends kommt einfach immer etwas dazwischen. Was ich noch gelernt habe: Ich darf meine Ziele nicht zu hoch stecken! Wenn ich zum Beispiel wusste, dass ein Tag mit vielen Terminen vor mir liegt, nahm ich mir gar nicht erst vor, zum 45-minütigen Youtube-Video zu üben, das im 30-Tage-Plan von Mady Morrison vorgesehen war. Stattdessen habe ich einfach gleich eine kurze Session gewählt. Zu guter Letzt gab es noch einen entscheidenden Unterschied zu meinen zahlreichen gescheiterten Versuchen, eine tägliche Yogapraxis zu etablieren: das Wissen, dass ich mein Ziel nicht alleine, sondern zusammen mit meiner Kollegin Anni und vielen BIO-Leser*innen verfolge. Das hat mich zusätzlich motiviert!
Durch die Yoga-Challenge habe ich das Gefühl, dass sich ein paar Dinge zum Positiven verändern: Ich nehme mir täglich Zeit für mich und starte ausgeglichener in den Tag. Dadurch kann ich mich besser konzentrieren und hatte in letzter Zeit viel seltener Kopfschmerzen, mit denen ich eigentlich regelmäßig zu kämpfen habe. Ich würde sagen, das ist schon eine ganze Menge und es lohnt sich in jedem Fall weiterzumachen.
– Christine
Fühlen Sie sich nun auch motiviert, mit Yoga zu beginnen? Ganz egal, ob Sie jeden Tag oder nur wöchentlich auf die Matte wollen: Eine neue Routine braucht eine Weile. Wir haben für Sie sieben Tipps » gesammelt, wie sie gelingen kann. Außerdem haben wir mit unserer Yogalehrerin Petra Brünagel gesprochen und sie gefragt, was Sie Yoga-Einsteiger*innen rät ».
Text: Christine Fischer & Anni Reeh
Die BIO-Challenge 2023 – Sind Sie mit dabei?
Wir freuen uns, wenn Sie bei der BIO-Challenge 2023 dabei sind, und uns erzählen, wie es Ihnen ergeht. Vielleicht haben Sie Tipps, die Ihnen bei einer der Challenges geholfen haben, oder möchten uns eine Herausforderung vorschlagen? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an biomagazin@biomagazin.de ».