Die BIO-Challenge 2023

Schaffen wir es, 30 Tage zu meditieren?

Bei sich sein und alles loslassen: Darum geht es beim Meditieren. Neben der geistigen Ruhe soll man auch gesundheitlich von Meditation profitieren. Ob das stimmt und wie groß der Effekt nach 30 Tagen ist, testen Christine Fischer und Anni Reeh vom BIO-Team in der sechsten und letzten BIO-Challenge.

03.01.2024

Schaffen wir es, 30 Tage zu meditieren? | BIO-Challenge Challenge Meditation

30 Tage meditieren

Seit Jahrtausenden meditieren Menschen in ganz unterschiedlichen Kulturen und Formen. Regelmäßig praktiziert haben diese Geistesübungen wissenschaftlich erwiesene Effekte auf unseren Körper und Geist: Weniger Stress, mehr Konzentration und Wohlbefinden, verbesserten Schlaf und sogar Hilfe bei chronischen Schmerzen verspricht das Meditieren. Christine Fischer und Anni Reeh haben die Wirkung getestet und 30 Tage meditiert.

»Meditation könnte für mich das perfekte Tool sein.«

Porträt von Anni ReehWürde man meine Freund*innen fragen, ob ich eine entspannte Person bin, würden das sicherlich die meisten verneinen. Sobald ich morgens die Augen öffne, stürzt sich mein Gehirn auf die Aufgaben und Projekte, die heute anstehen, die WhatsApp-Nachrichten, die noch unbeantwortet sind, und all die sozialen Interaktionen vom vorherigen Tag. An guten Tagen hilft es mir, mich direkt morgens schnell zu strukturieren und zu priorisieren. Ich weiß, was wichtig ist – und das entspannt mich. An schlechten Tagen jedoch steigen diese Gedanken in ein viel zu schnell fahrendes Gedankenkarussell ein. Ich weiß nicht, wo oben und unten ist, Ordnung und Struktur scheinen unmöglich und meine Emotionen fahren Achterbahn – die steht scheinbar in meinem Gehirn direkt neben dem Gedankenkarussell.

Ein Werkzeug zu haben, um aus diesem sinnlosen Kreisen auszusteigen, wäre wunderbar! Meditation könnte per Definition für mich das perfekte Tool sein. Denn hierbei trainiert man seine Aufmerksamkeit, sodass diskursives Denken – das meint planmäßiges und stetiges Überprüfen der Denkschritte beim fortschreitenden Denken – in den Hintergrund tritt. Klingt super, das will ich! Und durch die Challenge hatte ich nun endlich auch einen Rahmen, das Meditieren wirklich einzuüben.

Zur Hilfe nahm ich mir zu Beginn die Meditations-App 7Mind. Hier gibt es nicht nur einen geführten Einstiegskurs, sondern auch Meditationen zu unterschiedlichen Themen. Leider gefiel mir die Stimme des Sprechers im Einstiegskurs nicht – sorry, Paul – und ich konnte mich hier nicht so wirklich entspannen. Zum Glück gab es noch Sprecherin Dorothea, die mich vor allem in Form von Einschlafmeditationen begleitete. Nach der kostenlosen Probezeit wechselte ich zu Spotify und suchte mir hier thematische Meditationen. Meine Favoritin war Petra Hess mit ihrem Meditations-Podcast Koala Mind.

Wie schon bei anderen Challenges, bei denen meinem Alltag eine Tätigkeit hinzufügen musste, fiel mir auch diese Herausforderung wieder schwer. Oft nahm ich mir morgens nicht die Zeit fürs Meditieren – obwohl ich es hier am meisten bräuchte –, sondern schob es auf den Abend. Zwar schlief ich beseelt bei den Einschlafmeditationen ein, doch da ich eigentlich selten Probleme beim Einschlafen habe, fühlte es sich ein wenig geschummelt und bequem an.

Dass das Meditieren dennoch hilfreich für mich ist, zeigte mir zum Beispiel diese Situation: An einem sehr stressigen Morgen, an dem ich nervös und aufgewühlt aufwachte, nahm ich mir die Zeit, direkt morgens eine Meditation zu machen. Ich wurde ruhiger, entspannte mich und konnte mit besseren Gefühlen in den Tag starten. Auch wenn das Meditieren wahrscheinlich keine tägliche Praxis wird, hoffe ich, in eben solchen Momenten darauf zurückzugreifen.

– Anni

»Das Meditieren kann einen echten Unterschied machen!«

Porträt von Christine FischerDa ich zwei bis drei Mal in der Woche in einem Studio Yoga praktiziere, ist mir das Meditieren nicht fremd. Oft endet eine Stunde dort mit dem sogenannten Shavasana, der Schlussentspannung, bei der uns die Yogalehrerin bei sanfter Musik dazu einlädt, ganz im Hier und Jetzt anzukommen. Außerdem half mir die Meditation und Autogenes Training schon in der Mittelstufe der Schulzeit, meine Prüfungsangst zu überwinden. Gemeinsam mit einer Psychologin lernte ich, mit diesen Techniken vor den Klausuren zur Ruhe zu kommen – und wurde auf diese Weise all meine schlechten Noten los. Durch dieses Erlebnis weiß ich, dass das Meditieren einen echten Unterschied machen kann!

Obwohl ich diese positive Erfahrung machen durfte, fiel mir die 30-Tage-Meditation-Challenge am Anfang sehr schwer. Schon bei dem besagten Shavasana während der Yogastunden schweifte ich oft ab und schaffte es nicht, meine Gedanken zur Ruhe zu bringen. Vor diesem Hintergrund fühlte es sich wie eine große Hürde an, täglich und meist alleine zu Hause die Muße für eine entspannende Meditation aufzubringen. Ich stellte fest: Während ich mich in meiner Jugend spielerisch und sehr schnell auf diesen Zustand der absoluten Ruhe einlassen konnte, stand ich jetzt vor einer echten Herausforderung. Die zunehmende Schnelllebigkeit unseres Kommunikationszeitalters ist wohl auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen!

In der ersten Woche war die Challenge also etwas frustrierend. Trotzdem habe ich fast jeden Morgen mindestens 15 Minuten meditiert. Mithilfe geführter Meditationen gelang es mir mit der Zeit jedoch immer mehr, in den Zustand des »Nichtdenkens« zu gelangen. Wenn dann doch mal ein Gedanke aufkam, half mir die Stimme vom Band, ihn ziehen zu lassen. In den letzten Tagen der Challenge meditierte ich dann auch mal ganz in Stille oder nur mit einer leisen Hintergrundmusik. Eine wichtige Erkenntnis für mich: Das Handy sollte bei der Meditation nicht im selben Raum liegen. Denn selbst wenn der Ton aus ist, lenkt es mich seltsamerweise ab.

Ich bin sehr froh, dass ich durch die Challenge wieder stärker an die Meditation herangeführt wurde. Denn ich merke, dass ich dadurch oft konzentrierter durch den Tag gehe und besser mit Stresssituationen umgehen kann.

– Christine

So lief das Meditieren bei Ihnen

Nicht nur wir haben versucht, das Meditieren in unseren Alltag einzubauen. Auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben die BIO-Challenge angenommen und Ihre Erfahrungen mit uns geteilt. Vielen herzlichen Dank für Ihre Zuschriften! Mehr lesen Sin in BIO 1/24 ».

»Ich versuche auf jeden Fall, länger dranzubleiben«

Nach einem Kurs und dem Versuch, mit einer App zu meditieren, die ich beide nach einiger Zeit aufgegeben habe, hatte ich Meditation für mich fast abgeschrieben. Es scheiterte immer an fehlender Zeit und Motivation. Die BIO-Challenge war für mich ein Grund, es noch ein letztes Mal zu versuchen. Zwar habe ich nicht jeden Tag meditiert, aber doch mehrmals die Woche. Ich blieb den ganzen Monat dabei und gegen Ende ist es mir immer leichter gefallen! Immer mehr stellte sich bei mir das Gefühl ein, durch das Meditieren meine Gedanken zu klären. Auch wenn es immer noch schwierig ist, Zeit dafür zu schaffen, habe ich diesmal den Eindruck, dass es mit mir und dem Meditieren schon viel besser klappt – und ich versuche auf jeden Fall, länger dranzubleiben!

– Alessandra aus Rosenheim

»Es fiel mir schwer, abzuschalten«

Eine Freundin von mir meditiert schon viele Jahre in einem buddhistischen Zentrum und schwärmt davon, wie viel Klarheit es ihr bringt. Ihre Challenge hat mir nun den Anstoß gegeben, zu einem offenen Abend mitzugehen und das Meditieren selbst einmal zu testen. Hier wird richtig mit Gong und Meditationsbank hantiert. Leider fiel es mir mit all den fremden Leuten schwer abzuschalten. Das ist sicher Übung. Schön fand ich aber den Austausch nach der Meditation bei einer Tasse Tee und möchte es auf jeden Fall in 2024 weiter probieren.

– Tina per E-Mail

 

Haben auch Sie jetzt Lust sich im Meditieren zu üben? Wir stellen Ihnen die fünf beliebtesten Meditationsarten vor ».

Text: Christine Fischer & Anni Reeh

Die BIO-Challenge 2023 – Sind Sie mit dabei?

Wir freuen uns, wenn Sie bei der BIO-Challenge 2023 dabei sind, und uns erzählen, wie es Ihnen ergeht. Vielleicht haben Sie Tipps, die Ihnen bei einer der Challenges geholfen haben, oder möchten uns eine Herausforderung vorschlagen? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an biomagazin@biomagazin.de ».

Alle Beiträge zur BIO-Challenge finden Sie hier ».

Diese Kolumne stammt aus 

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