Tipps für frisch duftende Wäsche
Gerade frisch gewaschen, aber die Wäsche riecht trotzdem muffig? BIO erklärt, warum Bakterien in der Waschmaschine für unangenehme Gerüche verantwortlich sind und wie Sie es erreichen, dass Ihre Wäsche wieder angenehm duftet. Außerdem teilen wir, wie man mit wenigen Zutaten ganz einfach selbst ökologisch verträgliche Waschmittel herstellen kann – vollkommen chemie- und plastikfrei.
01.02.2025
![Tipps für frisch duftende Wäsche | plastikfrei leben Wäsche Hausarbeit Waschmaschine DIY Plastik vermeiden im Haushalt](https://res.cloudinary.com/pim-red/image/upload/f_auto,q_auto,w_750,ar_1.666,c_pad/v1737965581/oekom/beitraege/W_sche_waschen_w1t3kq.png)
In diesem Artikel erfahren Sie
- weshalb Ihre Waschmaschine schlechte Gerüche entwickelt
- wie Sie unangenehme Gerüche von Waschmaschine und Wäsche loswerden
- 5 Tipps, wie Ihre Wäsche dauerhaft gut riecht
- wie Sie mit einem Hausrezept einfach selbst Waschmittel herstellen können
- wie Sie ein Waschmittel aus Kastanien zubereiten
Warum riecht meine Waschmaschine muffig?
Das Waschen von Wäsche soll nicht nur sichtbare Verschmutzungen, sondern auch mikrobielle Kontaminationen entfernen, die ein Gesundheitsrisiko sein und unangenehme Gerüche auslösen können. Zunächst einmal ist es normal, dass sich in der Waschmaschine Mikroorganismen befinden. Sie stammen aus dem Wasser, der Wäsche und von der Haut. Im ungünstigsten Fall begünstigt eine Waschmaschine jedoch die Vorliebe vieler Mikroorganismen für feucht-warmes Klima und fördert die Entstehung komplexer Biofilme. In diesen passen Keime ihren Stoffwechsel ihrer Umgebung an und werden dadurch resilienter gegen den Waschvorgang.
Zu schlechtem Geruch nach dem Waschen tragen Schweißbestandteile bei, die zwar mikrobiologisch zersetzt, aber nicht ausreichend herausgewaschen werden. Liegt Wäsche länger feucht, kann sich außerdem Schimmel entwickeln. Eine penetrant feucht-staubige Duftnote kann zumindest teilweise auf eine mikrobielle Besiedelung der Waschmaschine zurückgeführt werden. Als »Stinker-Bakterium« steht beispielsweise Moraxella osloensis unter Verdacht. Mikrobielle Ansammlungen finden sich besonders an diesen Orten:
- dem unteren Bereich von Bullaugendichtungen
- im Waschmittelfach
- im Flusensieb
Da es dort dauerhaft feucht, die Reibung geringer und das Wasser kälter ist, bieten diese Orte den Bakterien geeignete Lebensbedingungen.
Wie lassen sich unangenehme Gerüche aus Waschmaschine und Wäsche entfernen?
Zwar ist der wichtigste Faktor zur Beseitigung von Gerüchen eine hohe Temperatur, doch lässt sich über ein Drittel der Stromkosten einsparen, wenn man bei 30 statt bei 40 °C wäscht. Energiesparprogramme senken deswegen die Waschtemperatur und laufen zum Ausgleich länger. Dem Waschmittel mehr Einwirkzeit zu lassen und die mechanische Belastung zu erhöhen, fördert die Entfernung von Flecken, senkt aber die Keimbelastung nicht so gut wie ein Waschprogramm mit höherer Temperatur.
Der zweitwichtigste Faktor ist die chemische Zusammensetzung der Waschmittel. Insbesondere Bleichmittel (Chlor, aktiver Sauerstoff) in Vollwaschmittel wirken antimikrobiell. Werden sie einmal im Monat beispielsweise zum Waschen von Handtüchern bei 60 °C verwendet, senkt das die Keimbelastung. Einige Viren, wie etwa das Norovirus sowie Pilze lassen sich nur durch Temperaturen über 40 °C vollständig inaktivieren. Liegt im Haushalt eine derartige Erkrankung vor, sollte die Wäsche möglichst heiß und mit einem Vollwaschmittel gewaschen werden.
Für empfindliche Stoffe gibt es Hygienespüler, doch sind sie bei gesunden Menschen im Alltag überflüssig und begünstigen möglicherweise, dass Keime gegenüber Desinfektionsmitteln oder auch Antibiotika unempfindlicher werden. Sie sollten also sparsam eingesetzt werden.
5 Tipps für gut riechende Wäsche![Wäsche an Wäscheleine](https://res.cloudinary.com/pim-red/image/upload/q_auto,f_auto,w_200,h_200/v1737971409/oekom/ckeditor/W_sche_ev08ze.png)
- Das Waschmittelfach nach der Wäsche offen trocknen lassen, regelmäßig aus der Maschine nehmen und reinigen.
- Dichtung vor allem im unteren Bereich regelmäßig reinigen, damit sich keine Ablagerungen bilden, und die Maschine offenlassen.
- Das Flusensieb regelmäßig kontrollieren und Flusen entfernen.
- Mindestens einmal im Monat bei Temperaturen von 60 °C waschen und ein Vollwaschmittel verwenden.
- Ungewaschene Wäsche trocknen lassen, bevor sie länger im Wäschekorb liegt.
Waschmittel selbst machen: Einfaches Hausrezept
Viele konventionelle Waschmittel aus dem Drogeriemarkt enthalten chemische Stoffe wie Biozide, Duftstoffe, Konservierungsmittel und Farbstoffe. Diese Stoffe können nicht nur uns, sondern auch der Umwelt gefährlich werden. Deshalb haben wir hier zwei Rezepte für ökologisch verträgliche Waschmittel für Sie.
Sie benötigen
- 100 g geriebene Seife (Kernseife oder nach Belieben mit gutem Duft)
- 150 g Soda
- 50 g Natron
- 50 g Zitronensäure (50 g)
Herstellung
Die Zutaten in ein Schraub- oder Bügelglas geben und durch Schütteln vermischen. Luftdicht aufbewahren.
Anwendung
Dosierung pro Waschgang 1–2 Esslöffel, je nach Verschmutzung. Für guten Geruch optional ein paar Tropfen ätherisches Öl (z.B. Zitrone oder Lavendel) vor dem Waschen ins Waschmittelfach geben.
Waschmittel aus Kastanien herstellen
Ein ökolgisches Waschmittel kann auch ganz einfach aus Kastanien hergestellt werden. Diese enthalten Saponine als sekundäre Pflanzenstoffe, welche ähnliche Fähigkeiten wie Seife aufweisen – zum Beispiel in wässriger Lösung aufzuschäumen.
Sie benötigen
- 6 Rosskastanien (mit dem Hammer in einem Küchentuch oder in einer Küchenmaschine zerkleinern)
- 250 ml heißes Wasser
- optional 2 EL Waschsoda
Herstellung
Die Kastanien mit einem Hammer in einem Küchentuch oder in einer Küchenmaschine zerkleinern. Kastanien mit heißem Wasser übergießen. Über Nacht ziehen lassen und am Morgen durch ein feines Sieb, Kaffeefilter oder Abseihtuch abgießen. Die Kastanien können 2–3 Mal wiederverwendet werden.
Anwendung
Pro Waschgang 250 ml, bei stark verschmutzter Wäsche zusätzlich 1–2 EL Soda ins Waschmittelfach geben.
Für weiße Wäsche die Kastanien vor dem Zerkleinern schälen. Damit stellen Sie sicher, dass es keine Flecken gibt.
Beitragstext: Ines Schulz-Hanke
Rezepte: Sylvia Schaab
Bearbeitung durch die Onlineredaktion (km)
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