So bleibt Ihre Leber gesund
Entgiftungszentrale, Energiespeicher und Produzent lebenswichtiger Stoffe: Die Leber ist ein vielseitig begabtes Organ, dem wir im Alltag zu wenig Aufmerksamkeit schenken. BIO stellt Ihnen wichtige Tipps und Tricks vor, um Ihr Wunderorgan zu schützen und Krankheiten vorzubeugen.
19.11.2022
In diesem Beitrag erfahren Sie
- wie die Leber als Organ aufgebaut ist
- welche Funktionen die Leber in Ihrem Körper übernimmt
- 10 Tipps für eine gesunde Leber
So ist die Leber aufgebaut
Im Oberbauch rechts, gleich unterhalb des Zwerchfells, da liegt sie – die Leber. Das lebenswichtige Organ wiegt zwischen 1.500 und 2.000 Gramm und damit etwa fünfmal so viel wie das Herz. Sie besteht aus dem rechten, dem linken, dem quadratischen und dem geschwänzten Lappen.
Funktionen der Leber
Die Leber spielt eine wichtige Rolle im Glukose-, Fett- und Eiweiß-Stoffwechsel. Sie stellt Enzyme her, das sind Stoffe, die eine biochemische Reaktion beschleunigen oder erst ermöglichen. Außerdem erzeugt sie täglich etwa einen halben Liter Gallensaft. Dieser wird in der Gallenblase eingedickt, gelangt in den Darm und ermöglicht dort die Verdauung von Fetten.
10 Tipps für eine gesunde Leber
Um die Leber möglichst lange voll funktionsfähig zu erhalten, sollten leberschützende Verhaltensweisen zur Gewohnheit werden. Eine ausgewogene Ernährung, ein gesundes Körpergewicht und regelmäßige körperliche Aktivität tun der Leber gut. Mit den folgenden Verhaltensweisen können Sie Ihre Leber unterstützen und präventiv gegen eine Leberkrankheiten vorgehen:
1. Richtig trinken
Viel Flüssigkeit hilft, Schadstoffe über die Leber schnell aus dem Körper zu transportieren. Trinken Sie deshalb mindestens 1,5 Liter pro Tag, an heißen Tagen oder bei Sport sollte es deutlich mehr sein. Besonders geeignet sind Wasser oder ungesüßter Kräutertee. Limonaden und Fruchtsäfte sollten Sie hingegen eher meiden.
2. Alkohol meiden
Viel Alkohol schädigt die Leber und fördert bei bestehenden Lebererkrankungen nicht heilbare Stadien. Wählen Sie deshalb bevorzugt alkoholfreie Getränke.
3. Bewusst und langsam essen
Bei zu schnellem Essen wird der Verdauungstrakt nicht ausreichend durchblutet, das betrifft auch die Leber. Essen Sie Ihre Speisen deswegen langsam und bewusst – so gewinnt auch der Genuss.
4. Bei Bitterem zugreifen
Bitterstoffe regen die Gallenproduktion an und verbessern die Verträglichkeit von Fett. Sie können auch zu hohe Blutfettwerte senken und dadurch die Leber entlasten.Verzehren Sie regelmäßig pflanzliche Lebensmittel mit Bitterstoffen wie
- Artischocken
- Chicorée
- Salbei
- Rosenkohl
- Löwenzahn
- Endiviensalat
- Radicchio
5. Richtig süßen
Zucker wird schnell zu Fett umgewandelt und kann die Entstehung einer Fettleber begünstigen. Reduzieren Sie Ihren Zuckerkonsum so weit wie möglich und greifen Sie dort, wo es ohne Süße nicht geht, zu alternativen Süßungsmitteln wie Stevia.
6. Kaffee genießen
Auch wenn Kaffee oft keinen guten Ruf hat: Substanzen aus dem Kaffee schützen die Leber und senken das Risiko für Leberkrebs. Genießen Sie also Ihren Kaffee. Empfohlen werden maximal vier Tassen pro Tag.
7. Ausreichend bewegen
Sport verbrennt Kalorien und kann Körperfett reduzieren. Durch körperliche Aktivität lässt sich auch der Fettgehalt der Leber senken. Ein kombiniertes Kraft-Ausdauer-Training ist ideal. Suchen Sie sich aber unbedingt eine Sportart, die Ihnen Spaß macht. So bleiben Sie länger dran.
8. Nur nicht stressen lassen
Anhaltender negativer Stress schadet der Leber. Schauen Sie sich an, woher Ihr Stress rührt und ob Sie etwas daran ändern können. Nehmen Sie sich zum Beispiel bewusst Auszeiten und probieren Sie Techniken und Übungen zur Entspannung wie Autogenes Training, Meditation oder Yoga aus.
9. Leberwickel anlegen
Die Wärme des Wickels verbessert die Durchblutung und unterstützt die Lebertätigkeit. Legen Sie nach fettem oder sehr reichlichem Essen einen Leberwickel an: Leinentuch in heißes Salzwasser tauchen, auswringen und zusammen mit einer Wärmeflasche auf die Leber legen. Etwa 30 Minuten wirken lassen.
10. Nicht alles schlucken
Medikamente belasten oft die Leber. Halten Sie vor der Einnahme von Medikamenten Rücksprache mit Ihrem Arzt ider Ihrer Ärztin oder sprechen Sie mögliche Nebenwirkungen in der Apotheke an. Fragen Sie zudem nach leberschonenden Alternativen.
Text: Dr. Nicole Schuster
Bearbeitung durch die Onlineredaktion (ar)
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